UPDATE 25.06.2015
Vorhin hat der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments den #right2water-Entwurf mit 38:22 angenommen. Darüber freuen wir uns sehr und bedanken uns bei allen, die dem Menschenrecht Wasser zum Erfolg verhelfen!
Im September (zwischen 7-10.) findet die endgültige Abstimmung im Europaparlament statt.
Hier das Statement von Right2water:
European Parliament Environment Committee formally supports Human Right to Water
Donnerstag, Juni 25, 2015 – 15:46
(25 June 2015) This morning the Environment and Public Health Committee together with the Development one voted by an absolute majority to send a strong message to the European Commission to act on the Human Right to water.
The Report by the Irish MEP Lynn Boylan (GUE/NGL) was voted and it will be discussed and voted in the Plenary. The report demands the EC to act on the first successful European Citizens Initiative implementing the Human Right to Water in the EU legislation as defined by the United Nations in 2010. It also calls not to push for privatization of water through austerity measures and to promote more actively Public Public Partnerships (PuPs). It also reinforces the exclusion of water and sanitation of the internal market rules (as the Communication of the EC stated) and from any trade agreement.
We want to thank all the MEPs that listen to the voice of over 1.8 million citizens that signed the ECI
Zum Beitrag
Wer wie abgestimmt hat, kann man hier nachsehen.
Hier gehts zur Pressemitteilung des Umweltausschusses.
Pressemitteilung von Food and Water Europe:
June, 25th 2015
European Parliament committee supports the human right to water
Brussels – The Committee on the Environment of the European Parliament voted today on a report about the European Citizen’s Initiative (ECI) on the Human Right to Water and Sanitation, as a result of a campaign that gathered nearly two million signatures all across Europe. Members of the European Parliament confirmed their strong support for the human right to water.
„European citizens have time and again spoken out in favour of water as a human right and a common good. Whenever asked, they have massively supported public water management“, said David Sánchez, Campaigns Officer at Food & Water Europe, „MEPs in the Committee on Environment are asking the European Commission to act accordingly. We expect the Parliament’s Plenary vote in September to confirm this result and the Commission to finally listen to EU citizens.“
By approving all the compromise amendments, the Committee:
- Considers it regrettable that the European Commission’s answer to the ECI lacked any real ambition and calls on the Commission to come forward with legislative proposals to make the human right to water a reality.
- Considers that water is a public good, vital to human life and dignity, and should not be treated as a commodity.
- Rejects water cut-offs and the forced switching-off of the water supply as a violation of human rights.
- Expresses its concern about countries like Spain, Portugal, Greece or Ireland, where water services are still being privatized and calls the European Commission not to push for water privatization in the context of austerity measures.
- Notes the growing trend of remunicipalization of water services around Europe.
- Calls on the Commission to permanently exclude water, sanitation and wastewater disposal from internal market rules.
- Considers it imperative that production, distribution and treatment of water and sanitation are excluded from any trade agreements, including TTIP and TISA.
- Highlights the importance of public-public partnerships, as a non-profit model of cooperation among water operators.
- Demands that EU development policies should fully integrate universal access to water and sanitation based on not-for-profit principles and solidarity.
- Insists that water, sanitation and hygiene in developing countries should be given high priority and water should be also be a priority in the Sustainable Development Goals and the COP21.
Contact: David Sánchez, Campaigns officer, Food & Water Europe, +32 (0) 2893 1045 (land), +32 (0) 485 842 604 (mobile), dsanchez(at)fweurope.org
+++ Die Europäische Bürgerinitiative „Menschenrecht auf Wasser“ (#right2water) braucht eure Hilfe! +++
Am 25. Juni findet im Umweltausschuss des Europaparlaments eine wichtige Abstimmung statt. Gerne möchten die Organisatoren der Europäischen Bürgerinitiative die betreffenden Abgeordneten an die Bedeutung des Themas erinnern. Dankenswerterweise hat Food & Water Europe eine Maske vorbereitet, mit der man an die EU-Politiker seines jeweiligen Landes schreiben kann. Da uns mit der Verdi-Vorlage (s. u.) sogar ein deutscher Text zur Verfügung steht, kann man nun den englischen Text durch die (ggf. seinen Bedürfnissen angepasst) Vorlage oder durch einen eigenen Text austauschen.
Ein Screenshot soll verdeutlichen, wie das gemacht wird:
TEXTVORLAGE (mit copy/paste in Maske einsetzen)
————–snip—————
Sehr geehrter Herr Abgeordneter,
Sehr geehrte Frau Abgeordnete,
die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di hat die Europäische Bürgerinitiative (EBI) „Wasser ist Menschenrecht – right2water“ in Deutschland koordiniert und gemeinsam mit vielen Nichtregierungsorganisationen zu einem großen Erfolg gemacht.
Die Europäische Kommission ist mit ihrer Mitteilung vom März 2014 den Forderungen der EBI und ihrer fast 2 Mio. Unterstützerinnen und Unterstützer nicht annähernd gerecht geworden. Mit großer Freude sehe ich deshalb, dass der Umweltausschuss die Anliegen dieser ersten erfolgreichen EBI mit seinem Initiativbericht erneut aufgreift.
Ich erlaube mir, Stellung zu nehmen zu einigen der Änderungsanträge, die zu dem Berichtsentwurf eingebracht wurden.
- Zu Paragraph 4 Punkt 4 wird verschiedentlich vorgeschlagen, diesen zu streichen. Ich möchte darauf hinweisen, dass die Aufnahme des Menschenrechts auf Wasser und Sanitärversorgung in die UN-Grundrechtecharta 2010 begrüßenswert ist, allerdings rein symbolischen Charakter hat. Das bringt die Verwirklichung des Menschenrechts auf Wasser in der Realität nicht vorwärts. Deshalb ist es wesentlich, das Menschenrecht im EU-Recht zu verankern. Punkt 4 sollte deshalb nicht geschwächt oder gar gestrichen werden.
- Änderungsantrag 67 macht die Bedeutung des Menschenrechts konkret. Eine entsprechende Positionierung des Parlaments wäre sehr hilfreich.
- Den Inhalt der Änderungsanträge 84, 85 und 86 begrüßen wir. Der Ausbau der öffentlichen Wasserversorgung und Abwasserentsorgung darf an Finanzierungsfragen nicht scheitern. Die Europäische Investitionsbank soll hier unterstützen, wenn nötig.
- Auch Änderungsantrag 103 ist begrüßenswert. Mehr Länder aufzuzählen, in denen die EBI große Unterstützung fand, macht klar, dass die Forderungen Anliegen in der gesamten EU sind.
- Die Ergänzung des Entwurfs durch Änderungsantrag 104 stellt sinnvollerweise die Bedeutung der öffentlichen Dienstleistungen für die Union heraus.
- Der Änderungsantrag 134 erfüllt das Anliegen der EBI voll und ganz. Falls dieser keine Mehrheit findet, sollte Paragraph 12 unverändert angenommen werden. Wie die Organisatoren der EBI bereits in der Anhörung vor der Kommission und im Europäischen Parlament im Februar 2014 dargelegt haben, kann das Menschenrecht auf Wasser und sanitäre Grundversorgung nur mit dem öffentlichen Gut Wasser aus öffentlicher Hand tatsächlich verwirklicht werden. Das würde durch die Aufnahme des Wassersektors in Freihandelsabkommen aller Art gefährdet.
- Paragraph 13 bildet die 2. Hauptforderung der EBI sehr gut ab und sollte unverändert verabschiedet werden. Das Menschenrecht auf Wasser zu verwirklichen ist Daseinsvorsorge, eine originäre staatliche Aufgabe. Privatunternehmen im Wettbewerb können und wollen das nicht leisten.
- Änderungsantrag 161 ist begrüßenswert. Sich entwickelnde Regionen brauchen dringend Unterstützung beim Aufbau und Ausbau der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung. Die Kommission soll jedoch niemanden fördern, der sich an der Hilfe bereichern will.
- Änderungsantrag 202 ist gut, denn er stellt klar, dass nicht nur öffentliche Wasserwirtschaftsunternehmen, sondern alle in der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung tätigen Unternehmen einem Codex für gute Unternehmensführung unterliegen sollten.
- Änderungsantrag 219 öffnet mehr Möglichkeiten der solidarischen Unterstützung und trifft deshalb das Anliegen der EBI.
- Änderungsantrag 224 ist konkreter und klarer in der Lagebeschreibung und deshalb begrüßenswert.
Ich hoffe, Ihnen hiermit nützliche Hinweise gegeben zu haben.
Ich bitte Sie, meine Auffassungen in der Abstimmung und darüber hinaus zu unterstützen und so den Zielen der ersten erfolgreichen EBI zu mehr politischer Wirkung zu verhelfen.
Falls Sie Rückfragen haben zu den Anliegen der EBI oder zu dieser Stellungnahme, steht Ihnen die ver.di-Bundesfachgruppenleiterin Wasserwirtschaft, Frau Clivia Conrad unter +49 151 1267 3959 oder unter clivia.conrad@verdi.de gerne zur Verfügung.
Ich bedanke mich noch einmal herzlich für Ihre Arbeit an diesem wichtigen Thema und wünsche Ihnen viel Erfolg bei der Abstimmung im Plenum.
————-snap————-
Tell the European Parliament:
„Support the Human Right to Water and Sanitation!“
The United Nations (UN) approved the Human Right to Water and Sanitation in 2010. But in Europe, access to water is still not a reality for many vulnerable families. Thousands of households are being deprived of water for not being able to pay the bills, and water management is still being privatised in many countries.
The European Commission ignored the demands of 2 million people.
Nearly 2 million signatures supported the European Citizens‘ Initiative for the Right to Water, with three clear demands: all EU inhabitants should enjoy the right to water and sanitation; water supply and water management should be excluded from liberalisation; and the EU should increase its efforts to achieve universal access to water and sanitation.
The answer from the European Commission was to just ignore the demands of the first successful European Citizens‘ Initiative.
The European Parliament should stand for the Right to Water and Sanitation.
Our elected representatives in the European Parliament are considering the initiative now. The first vote will take place on 25 June in the Environment Committee. We need to make clear to the MEPs voting that access to water and sanitation is a human right, requesting the European Commission submit appropriate proposals for legislation. Water is not a commodity; it is a common good.
Your elected representatives need to know how important it is to you that they make a strong statement for the right to water.