Bross-Archiv erweitert!

4. Mai 2021

Der Bayerische Anwaltverband hat das Broß-Archiv aktualisiert und erweitert:

„Textsammlung von Prof. Dr. Dr. h.c. Siegfried Broß

Durch die Sammlung von Texten des Richters des Bundesverfassungsgerichts a.D. Prof. Dr. Dr. h.c. Siegfried Broß erhalten Interessierte, Schüler und Studenten Materialien zu rechts- und gesellschaftspolitischen Themen. Das Archiv wird laufend aktualisiert und erweitert.“

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EUWID: VKU zur Wasserstrategie: Wasserver- und Abwasserentsorgung muss in kommunaler Verantwortung bleiben

04.05.2021

Die öffentliche Wasserver- und Abwasserentsorgung einschließlich ihrer Organisation muss überall in Deutschland kommunal verantwortet, versorgungssicher und bezahlbar bleiben […]

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Süddeutsche Zeitung: Die EU-Kommission will den umstrittenen Handelsvertrag mit Südamerika durch Zusatzvereinbarungen zum Klimaschutz retten. Juristen zweifeln aber an der Wirksamkeit.

2. Mai 2021

Greenpeace zum Freihandelsabkommen EU-Mercosur „,Das Abkommen taugt nichts‘, sagt Jürgen Knirsch, der Handelsexperte der Gruppe. Der ,Klimakiller-Deal‘ müsse neu verhandelt werden.“ #StopEUMercosur

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Kein Schiefergas-Fracking in Deutschland! Änderungsantrag zur Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/ Die Grünen

46. Ordentliche Bundesdelegiertenkonferenz
11. – 13. Juni 2021

Bundesdelegierten Konferenz (Programm)
Änderungsantrag: PB.L-01-255-2: Kapitel 1: Lebensgrundlagen schützen

Von Zeile 254 bis 260:
„Öffentliche Gelder für neue Import-Infrastruktur wollen wir daran binden, dass die fossilen Energieträger darüber nur noch in einem begrenzten Zeitrahmen transportiert werden. Neue Erdgas-Pipelines wie Nord Stream 2 zementieren auf Jahrzehnte Abhängigkeiten von klimaschädlichen Ressourcen und konterkarieren die Energiewende. Sie sollten daher – im konkreten Fall von Nord Stream 2 – auch aus geopolitischen Gründen gestoppt werden.“
„Es sollen keine zusätzlichen Erdgas-Lagerstätten durch Fracking erschlossen werden. Nach Auslaufen des zur Zeit noch bundesweit geltenden Fracking-Regelungspaketes soll der weitere Einsatz der Fracking-Technik untersagt werden. Fossile Energieträger sollen nicht mehr mit öffentlichen Geldern finanziert werden. Neue Erdgas-Pipelines wie Nord Stream 2 sowie LNG-Terminals (Häfen zum Import von Flüssig-Erdgas, das gegenwärtig fast ausschließlich aus Fracking-Förderung auf dem Markt ist) zementieren auf Jahrzehnte Abhängigkeiten von klimaschädlichen Ressourcen und konterkarieren die Energiewende. Sie sollten daher – im konkreten Fall von Nord Stream 2 oder dem LNG-Terminal Brunsbüttel – gestoppt werden. Damit stärken wir unsere energiepolitische Souveränität.

a) Das „Fracking-Moratorium“ läuft dieses Jahr aus. Wir wollen unsere Ablehnung des extrem umwelt- und klimaschädlichen Fracking-Verfahrens auch in diesem Wahlprogramm bekräftigen.

b) Die Sätze: „Öffentliche Gelder für neue Import-Infrastruktur wollen wir daran binden, dass die fossilen Energieträger darüber nur noch in einem begrenzten Zeitrahmen transportiert werden. Neue Erdgas-Pipelines wie Nord Stream 2 zementieren auf Jahrzehnte Abhängigkeiten von klimaschädlichen Ressourcen und konterkarieren die Energiewende. “ sind in sich widersprüchlich, denn ein LNG-Terminal „zementiert“ genauso auf Jahrzehnte die Abhängigkeit z.B. von LNG wie eine Pipeline. Unser Eintreten gegen LNG-Terminals stützt sich auf die LDK-Beschlüsse (Nds.) „Für den Klimaschutz auch die Gaswende einleiten – vom 30.11.19/1.12.2019 https://www.gruene-niedersachsen.de/fuer-den-klimaschutz-auch-die-gaswende-einleiten und: „Erneuerbare Energien und Energiesparen statt Fossile Infrastruktur – Power to X statt LNG-Terminal!“ vom 4./5.5.2019 https://www.gruene-niedersachsen.de/6458-2/ sowie LDK Schleswig-H. vom 31.10.2020: „Ablehnungen LNG-Terminal in Brunsbüttel“ https://sh-gruene.de/ablehnungen-lng-terminal-in-brunsbuettel-und-der-leistungstrasse-bis-hetlingen-stade/

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Kommentar Berliner Wassertisch:

Konkret geht es um § 13a des „Gesetzes zur Ordnung des Wasserhaushalts (Wasserhaushaltsgesetz – WHG)

Union und SPD haben im Schatten der Europameisterschaft 2016 ein Gesetzespaket zur Änderung wasser- und naturschutzrechtlicher Vorschriften und zur Ausdehnung der Bergschadenshaftung auf den Weg gebracht und es am 24. Juni 2016 in Kraft gesetzt.* Seither können Explorationsunternehmen sogenannte Tight-Gas-Vorkommen mithilfe der Fracking-Technologie ausbeuten, auch in Natura-2000-Gebieten. Beim Schiefergas-Fracking wurden insgesamt vier Probebohrungen erlaubt. Diese sollen durch eine sogenannte Expertenkommission wissenschaftlich begleitet und ausgewertet werden. Ergebnisberichte müssen jährlich bis zum 30. Juni erstellt werden. 2021 soll das Parlament erneut über die Zukunft des Schiefergas-Frackings entscheiden.***

* Vgl. Im Schatten der EM 2016 hat die Regierung das Pro-Fracking-Gesetzespaket durchgebracht, Sammlung Berliner Wassertisch

** Zur Expertenkommission vgl. http://berliner-wassertisch.info/?s=Expertenkommission

*** „Im Jahr 2021 überprüft der Deutsche Bundestag auf der Grundlage des bis dahin vorliegenden Standes von Wissenschaft und Technik die Angemessenheit des Verbots nach Absatz 1 Satz 1 Nummer 1.“ (§ 13a Abs. 1)

Wir fordern: Keine Erlaubnis des Schiefergas-Fracking! Verbot von Sandstein-Fracking!

Energiezukunft: USA. Kalifornien verbietet Fracking

30. April

Ab 2024 dürfen in Kalifornien keine neuen Fracking-Projekte mehr gestartet werden. Damit steht die umstrittene Methode zur Gewinnung von Erdgas in dem US-Bundesstaat vor dem Aus. Auch die Förderung von Erdöl soll bald ein Ende finden.

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Tagesschau: UN schlagen Alarm. Mehr „Todeszonen“ in den Weltmeeren

22.04.2021

In immer mehr Unterwassergebieten ist kaum noch Leben möglich, weil es an Sauerstoff fehlt. Die Zunahme dieser „Todeszonen“ nennen die UN „alarmierend“. Auch Nord- und Ostsee sind betroffen.

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Fundstück aus dem Norden

Fundstück von Karin Lüders, KeinCO2-Endlager

The COP26 Climate Action Plan

The COP26 Climate Action Plan.

In 2020, Prime Minister Boris Johnson’s UK government took the world-leading decision to put an end to public finance for fossil fuel projects(1) overseas. That same government should now take further steps before this November’s UN Climate Change Conference of the Parties (COP26)(2), and set out a historic climate action plan to ban ALL new fossil fuel financing and production.

Climate solutions require urgent action, which is why we are suggesting the following within 90 days:

● Following the Biden Climate Summit(3), the UK should release a draft Climate Action Plan communique as a pre-COP26 conference resolution. New fossil fuel finance, subsidies, and insurance should be replaced with equivalent flows into renewables.

● HM Treasury and the Bank of England should jointly develop a UK climate finance plan to end all new fossil fuel financing by year end 2021, in accordance with article 2.1c of the Paris agreement(4).

● A core COP26 priority should be aligning finance flows with the development needs of the ‘global south’ and transition communities. Provide capacity and skills-based training to Commonwealth members to develop individual national strategies to end all new fossil fuel financing by year end 2021.

Specifics

The Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) Paris Agreement declared that more than 1.5°C of heating represents extreme danger. Therefore, our goals must be to mitigate risk of global collapse through bold and rapid decarbonisation and to stabilise the very foundations on which life depends. The UK Climate Change Committee(5) has warned the Government to prepare for 4°C of heating. Globally we face a wildfire future awash with unknowns. London and many coastal cities could become unviable.

The new U.K. climate finance plan would end all subsidies as shown by the World bank(6) and International Institute for Sustainable Development report(7). Stopping all fossil fuel financing across public and private sector value chains should be a core priority for COP26. This has a projected value of at least $700 billion(8) and well over $2 trillion per annum after subsidies are added.

During COP26, large multinational corporations must, for the first time, be required to set out their Scope 3, Task Force for Climate-related Financial Disclosure (TCFD)(9) carbon footprints as a mandatory requirement starting year end 2021.

Aligning national frameworks for a draft global climate finance plan with 20% improvement in Nationally Determined Contributions (NDCs)(10), and including new Corporate Defined Contributions, by year end 2021.

Measurables

The IPCC’s P1 trajectory(11) shows that the use of coal, oil, and gas needs to drop by 78%, 37% and 25% respectively, by 2030 compared to 2010 levels to keep warming limited to 1.5ºC.

Section 2.3.2.2 of the 2018 special report(12) of the IPCC says “to keep warming below 1.5°C… the cumulative amount of CO2 emissions from 2018 onwards needs to remain below a carbon budget of 420 GtCO2”.

Despite this stark warning, the world continues to emit over 40 Gt of CO2 per year according to the same report. “This would leave 0–9 years to bring down global emissions from Nationally Determined Contribution (NDC) levels of around 40 GtCO2 yr−1 in 2030 (Fawcett(13) et al., 2015; Rogelj(14) et al., 2016a) to net zero.”

The IPCC isn’t perfect. These measurements do not fully take account of losses of greenhouse gas sinks through neo-colonial deforestation in Amazonia, Equatorial Africa, or the Pacific Islands, or the uncertainties of nonlinear carbon cycles and climate systems(15). But they are useful indicators.

Proven fossil fuel reserves will (as reported in British Petroleum’s Statistical Review(16) of World Energy with CO2 emission factors from the IPCC) yield 3,600 Gt of CO2 emissions. Therefore we can only afford to burn one twelfth of the fossil fuels we have already found.

Achievements and Momentum

In July 2017, Fortune Magazine reviewed research that found the top 100 polluting firms account for 71% of the global human carbon footprint(17).

The UK Parliament’s Public Accounts Committee(18), referring to the current government’s 10point plan(19) said: “Government has set itself a huge test in committing the UK to a net zero economy by 2050 – but there is little sign that it understands how to get there and almost two years later it still has no plan… COP26 is a few months away, the eyes of the world, its scientists, and policymakers are on the UK – big promises full of fine words won’t stand up. “

Momentum away from continued finance of the fossil fuel industry, is shown by the following:

  • In late 2019, the European Investment Bank’s(20) new Energy lending policy(18), stated: “We have decided to phase out the financing of unabated fossil fuel energy projects, including natural gas, by the end of 2021”. The EIB president(22) also explicitly pronounced “gas is over.”

  • A November 2020(23) UN Sustainable Energy for All initiative report(24) concluded that “financing of fossil fuel projects as a means of closing the energy access gap should be terminated” because it locks countries “into decades of carbon emissions, import dependency, and stranded asset risk.”

  • The European Council, 25 January, 2021 meeting conclusions(25) said “the EU’s energy diplomacy will discourage further investments into fossil-fuel-based infrastructure projects in third countries, unless they are aligned with an ambitious climate neutrality pathway, and will support international efforts to reduce the environmental and greenhouse gas impact of existing fossil fuel infrastructure” and made a renewed call for a clear timeline.

  • Following the US president’s 27January 2021 Executive Order, a coalition including Friends of the Earth and Oil for Change replied on 18 March 2021 and asked for greater specificity and an immediate end to US support for overseas fossil fuel projects. The Biden administration have proposed a White House climate summit(26) on 22 April 2021 where “the United States will announce an ambitious 2030 emissions target as its new Nationally Determined Contribution under the Paris Agreement”.

  • On 14 April 2021 seven European countries(27), committed to stopping public export guarantees for fossil fuel projects. However, the commitment lacks specific phase-out dates and the explicit involvement of the US, the G20 or the OECD. Showing that a progressive, focused COP26 can realistically adopt this.

Relevant scope

This Climate Action Plan proposes to phase out all new fossil fuel financing and insurance(28). Therefore, making emissions disclosure along the lines of the 2021 CDP(29) or scope 3 TCFD methodology(30) must be a mandatory requirement by the end of 2021. Ending subsidies and finance should be matched by new investments in renewable energy and sustainable development of the same value.

Under our plan, for the first time the top 100 largest corporate polluters will sign up to a moratorium on funding new fossil fuel projects in principle and practice. Adding private sector contributions is a new component that helps the COP26 Climate Action Plan set a new standard after the Paris Agreement.

The pending, pre-COP26 draft communique must cover all fossil fuel debt financing, insurance and annuity products, and equity investments, and end government subsidies across the full fossil fuel value chain.

In addition:

  • The new UK infrastructure bank(31) will pursue a net carbon negative mandate(32). The bank should focus on carbon negative projects(33). The bank should also enable partnering private finance institutions to fill their skills gaps.

  • Declare an immediate moratorium on new fossil fuel funding and all UK participation in other institutions – including the Multilateral Development Banks and the IMF within 90 days – effective year end 2021.

  • Invite the Commonwealth to define a unified approach to end all fossil fuel subsidies and align national climate finance plans, and to examine their collective carbon footprints and use citizens’ assemblies to determine preferred domestic policy.

  • Develop a UK-led Climate Action Plan that closes insurance markets(34) to all new fossil fuel insurance globally(35) within 90 days. This is a crucial element to the ending of private finance for new fossil fuel projects. With rapid decarbonisation of urban transport and energy, pollution-related health risks could follow from this, stabilising insurance products within these areas. In the longer term, this could also enable reassessment of climate change related flood and adverse weather risks, saving these markets from the need for government intervention.

  • Develop a UK-led Climate Action Plan aligned to the US, China, Russia, and other members of the G7(36), using the UK presidency of the forum to attempt to secure additional Nationally Determined Contribution consensus and by ending subsidies, insurance, and finance of new fossil fuels projects.

Timeline for outputs:

90 days after the Biden Climate Summit, the UK should release a draft Johnson communique as a pre-COP26 conference resolution to end all new fossil fuel finance globally from year end 2021 – A Climate Action Plan.

The UK G7 meeting in June presents an opportunity to reach agreement to end all new fossil fuel financing amongst this group. Such progress would provide further momentum for the suggested pre-COP26 communique.

Also within 90 days, alongside the government Climate Action Plan(37) HM Treasury and Bank of England should publish a UK Climate Finance Plan(38) that specifies article 2.1c of the Paris agreement and ends all new fossil fuel finance by 31 December 2021. It is critical that renewable energy strategies in less-developed countries and transition communities receive priority.

By developing climate plans(39) that end all subsidies and new fossil fuel finance across all public and private institutions by 31 December 2021, this COP26 agreement can redefine our future.

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ZDF Frontal: Tesla verlegte Abwasserrohre ohne Genehmigung

27. April 2021

Tesla verlegt seit Monaten Abwasserrohre auf der Baustelle in Grünheide, mehrere Wochen davon ohne Baugenehmigung. Ende März flogen die illegalen Bauarbeiten des US-Autobauers auf.

von Christian Esser und Manka Heise

Bei einer Routinekontrolle am 25. März 2021 stießen die Genehmigungsbehörden auf die Baugräben in Grünheide, teilt das Brandenburger Umweltministerium auf Anfrage von Frontal21 und dem Business Insider mit. Das Ministerium verhängte daraufhin einen Baustopp gegen Tesla. „Der Baustopp dauerte vom 26.03.2021 bis zum 12.04.2021. Am 12.04.2021 wurde die Zulassung des vorzeitigen Beginns für die Arbeiten erteilt“, heißt es in der Antwort des Ministeriums. Man prüfe außerdem aktuell die Einleitung eines Bußgeldverfahrens gegen Tesla. Durch die Abwasserrohre fließen Industrieabwässer – mitten durch ein Trinkwasserschutzgebiet. […]

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Rekommunalisierung Strom: Senat beschließt Erwerb der Stromnetz Berlin GmbH von Vattenfall

Berliner Senatsverwaltung
Pressemitteilung vom 27.04.2021

Aus der Sitzung des Senats am 27. April 2021:

Auf Vorlage des Senators für Finanzen Dr. Matthias Kollatz hat der Senat in seiner heutigen Sitzung den Erwerb sämtlicher Geschäftsanteile an der Stromnetz Berlin GmbH durch eine landeseigene Gesellschaft beschlossen. Das Vermögensgeschäft wird nunmehr dem Abgeordnetenhaus zur Entscheidung vorgelegt, dessen Einwilligung dazu erforderlich ist. weiterlesen

Klimaneustart Berlin startet Klimaentscheid-Kampagne Berlin 2030


Angesichts mangelnden politischen Willens, die Klimakrise zu bewältigen, fordert Klimaneustart Berlin gemeinsam mit einem breiten Bündnis eine Verschärfung des Berliner Energiewendegesetzes!

Alle Berliner:innen sollen über Klimaneutralität bis 2030 statt 2050 abstimmen. Berlin muss anhand von adäquatem Klimaschutz dazu beitragen, die globale Erhitzung auf 1,5°C zu begrenzen, die Lebensgrundlagen zu erhalten und weitere Pandemien zu verhindern. Dabei bedarf es eines sozialen Ausgleichs, um die Mehrkosten gerecht zu verteilen.

Dies fordern mehr als 26 Berliner Bündnispartner:innen und leiten heute den ersten Schritt zu einem Volksbegehren ein.

Prominente Unterstützer:innen sind u. a. Hans-Josef Fell (Präsident der Energy Watch Group), Mark Benecke (Kriminalbiologe), Dota Kehr und Alin Coen (Sängerinnen).

Die Vertrauenspersonen sind:
1) Dr. Cornelia Auer, (Wissenschaftlerin am PIK Potsdam)
2) Klara Kramer (FFF Berlin)
3) Génica Schäfgen (Head of Ecosia Germany)
4) Stefan Zimmer (Klimaneustart Berlin)
5) Volker Quaschning (Professor für regenerative Energiesysteme, HTW Berlin)

Zur Website von Klimaneustart Berlin

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Offener Brief zum Thema Post-Brexit-Abkommen: Europäische Zivilgesellschaft fordert Stärkung demokratischer Kontrolle der UK-EU-Handelsbeziehungen

26. April 2021 von Max Bank
Offener Brief: Europäische Zivilgesellschaft fordert Stärkung demokratischer Kontrolle der UK-EU-Handelsbeziehungen

Köln/Berlin, 26. April 2021 – Am Tag vor der abschließenden Ratifizierung des Handels- und Kooperationsabkommen zwischen der EU und Großbritannien durch das Europäische Parlament am 27.4.21 fordern 44 zivilgesellschaftliche Organisationen aus Großbritannien und der EU eine stärkere Kontrolle der EU-UK-Handelsbeziehungen. Zum einen war die unzureichende demokratische Kontrolle der im Abkommen verankerten Gremien zuvor deutlich geworden, zum anderen waren bereits bei der Ratifizierung die Parlamente unzureichend eingebunden worden. In einem offenen Brief fordern die Organisationen deshalb die Abgeordneten dazu auf, eine größere Rolle der Parlamente einzufordern.

Max Bank, Sprecher von LobbyControl, kommentiert:
„Bereits bei der Ratifizierung des Handels- und Partnerschaftsabkommen zwischen der EU und Großbritannien waren die Parlamente unzureichend eingebunden. Demokratiedefizite zeigen sich jetzt auch im Abkommen selbst. Wir fordern deshalb mit 44 zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Großbritannien und der EU Nachbesserungen bei der demokratischen Kontrolle der Handelsbeziehungen auf beiden Seiten des Ärmelkanals.“

Unzureichende demokratische Kontrolle: Der Partnerschaftsrat

Im EU-UK Handels-und Partnerschaftsabkommen sind zahlreiche neue Entscheidungsgremien vorgesehen. Ganz oben thront der sogenannte “Partnerschaftsrat”, der aus Regierungsbeamten aus Großbritannien und der EU besteht. Der Rat kann eigenständig Änderungen am Handelsabkommen vornehmen und auch neue Gremien für die Umsetzung des Abkommens schaffen. Zu den Gremien gehört auch ein Handelssonderausschuss für Regulierungsfragen, der Zusammenarbeit bei Regulierungen anstößt und jederzeit Lobbyisten zu seinen Sitzungen einladen kann. Diese sogenannte regulatorische Kooperation war bereits in vergangenen Handelsabkommen äußerst umstritten. Man spricht deshalb insgesamt von einem lebendigen Abkommen, was bedeutet, dass es konstant verändert werden kann. Für Mitglieder des Europäischen und des Britischen Parlaments ist zwar eine sogenannte “parlamentarische Versammlung” (Parliamentary Assembly) vorgesehen, diese kann aber lediglich Empfehlungen aussprechen und keine Entscheidungen herbeiführen. Somit bleibt der Partnerschaftsrat samt den damit verbundenen neuen Gremien außerhalb der parlamentarischen Kontrolle.

Nelly Grotefendt, Sprecherin von Forum Umwelt- und Entwicklung:
„Wenn das Abkommen ständig verändert werden kann, dann müssen die dafür vorgesehen Entscheidungsgremien auch der parlamentarischen Kontrolle durch das Europäische und Britische Parlament unterliegen. Andernfalls wird mit dem ausgehandelten Deal die Demokratie ausgehebelt, auf beiden Seiten. Wir bestärken die Abgeordneten des Europäischen Parlaments darin, mehr Mitspracherechte für die Parlamente einzufordern.”

Hintergrund
Weihnachten 2020 einigten sich die EU und Großbritannien in letzter Minute auf ein Partnerschaftsabkommen. Damit wurden ein ungeordneter Brexit vermieden und die künftigen Beziehungen geregelt. Schon während der Verhandlungen war die Einbindung des Europäischen Parlaments unzureichend, wie zahlreiche Abgeordnete monierten, darunter auch der Vorsitzende des Handelsausschusses des Europäischen Parlaments Bernd Lange. Das Parlament steht erheblich unter Druck, den Deal schnellstmöglich zu ratifizieren – trotz unzureichend verankerter demokratischer Kontrolle.

In einem offenen Brief bestärken 44 zivilgesellschaftliche Organisationen aus Großbritannien und der EU die Mitglieder des Europäischen Parlaments, mehr demokratische Kontrolle im Abkommen einzufordern. Den Brief finden Sie hier (PDF).

Mehr Informationen zur unzureichenden demokratischen Kontrolle hier.

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Der Berliner Wassertisch ist Mitunterzeichner des offenen Briefes.

 

 

Tschernobyl. War da was? Übermedien: Leider ausgestrahlt: Der Atom-Podcast der „Tagesschau“

Ein lesenswerter Kommentar von Daniela Becker zu einem sehr problematischen Podcast der Tagesschau

„Mal angenommen“
23. April 2021

„Atomkraft? Ja bitte!, heißt es diesmal bei uns. Vor zehn Jahren gab es ja die Atomkatastrophe in Fukushima. Und danach hat Deutschland den endgültigen Atomausstieg beschlossen. Andere Länder nutzen dagegen weiterhin Kernenergie, weil sie klimafreundlich ist und natürlich weniger CO2 ausstößt.“

Mit diesen Worten leitet Justus Kliss das „Gedankenexperiment“ im „Tagesschau“-Podcast ein, das er gemeinsam mit seiner Kollegin Vera Wolfskämpf anstellt. Beide sind Korrespondent*in im ARD-Hauptstadtstudio. Und der Podcast dient dazu, so steht es in der Beschreibung, „aktuelle politische Ideen“ in die Zukunft zu denken. Deshalb auch der Titel: „Mal angenommen“. […]

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Bild: Von Anne Lund – SmilingSun-Shop, GFDL,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=71163729

Stattdessen Hörempfehlung:
Cornelia und Volker Quaschning
16. April 2021

Die Kernenergie wird wegen der hohen Risiken mehrheitlich abgelehnt. Bill Gates und andere sind allerdings der Meinung, dass mit neuen Reaktorkonzepten viele Probleme der Atomkraft gelöst seien. Und sie sehen in der kohlendioxidarmen Kernkraft den Schlüssel für erfolgreichen Klimaschutz. Könnte die Kernenergie wirklich einen wichtigen Beitrag gegen die Klimakrise leisten? Der Podcast liefert die Fakten zu diesen Überlegungen.

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